Inspiration im Alltag – geht das überhaupt?
In kreativen Berufen und auch ganz allgemein im Alltag ist es nicht immer leicht, inspiriert zu bleiben. Zwar gibt es unzählige Plattformen wie Pinterest, Instagram oder Cosmos, die visuelle und kreative Impulse liefern. Doch oft bleibt die Frage: Reicht digitales Scrollen wirklich aus, um echte Inspiration zu spüren?
Inspiration ist die Grundlage für neue Ideen, Motivation und kreatives Denken. Sie passiert nicht einfach nebenbei – man muss ihr bewusst Raum geben. In diesem Beitrag zeige ich, wie ich selbst im Alltag versuche, inspiriert zu bleiben – durch kleine Routinen, durch analoge Momente, durch bewusste Pausen.
Zusätzlich habe ich eine Umfrage durchgeführt, an der viele verschiedene Menschen teilgenommen haben. Ihre Antworten geben spannende Einblicke, wie Inspiration im Alltag erlebt wird – und was wirklich hilft, wenn der Kopf mal leer ist.
Warum Inspiration so wichtig ist?
Kreative Prozesse beginnen meist mit einem Moment der Inspiration. Ohne diesen Funken fehlen uns oft die Ideen, die Motivation oder auch die Freude, etwas Neues anzugehen. Man kann sagen, dass Inspiration die Grundlage für Motivation und Freude beim kreativen Arbeiten ist – aber auch im Alltag, etwa beim Kochen, in Gesprächen oder im Umgang mit Herausforderungen.
Die Umfrage hat gezeigt, dass mehr als ein Drittel der Teilnehmenden sich im Alltag manchmal uninspiriert fühlt. Gründe wie Zeitdruck oder Überforderung durch zu viele Reize machen deutlich: Inspiration passiert nicht einfach so – sie braucht Raum. Gleichzeitig wurde klar: Inspiration wirkt wie ein Antrieb. Sie motiviert, macht Lust auf Neues und hilft, Dinge mit einem frischen Blick zu sehen.

Morgendliche Kreativ-Routine
Inspiration braucht Raum – besonders am Morgen. Statt direkt nach dem Aufwachen durch Social Media zu scrollen, hilft es, den Tag ruhig und bewusst zu beginnen. Wenn man dem Kopf Zeit lässt, langsam wach zu werden, ohne gleich mit Reizen überflutet zu werden, bleibt der Geist klarer und offener für neue Gedanken.
Eine einfache Routine kann dabei helfen: Zum Beispiel jeden Morgen (oder auch abends) kurz aufschreiben, was am Vortag schön war – und was eher nicht. So bringt man die Gedanken in Ordnung, schafft Platz für neue Ideen und entlastet sich von dem, was einen vielleicht innerlich beschäftigt. Auch eine handgeschriebene To-do-Liste kann Klarheit bringen – sie holt die Aufgaben aus dem Kopf aufs Papier und macht sie greifbar. Und: Was man von Hand notiert, merkt man sich oft besser.
Diese kleinen Routinen sind wie ein stiller Rahmen für den Tag – sie geben Struktur, ohne zu stören, und lassen Platz für alles, was noch kommen darf.
Ausserhalb der Komfortzone
Wenn ich mich uninspiriert fühle oder mir manchmal einfach die Motivation fehlt, überhaupt etwas zu machen, hilft mir ein bewusster Bruch mit der Routine. Dann gehe ich zum Beispiel nicht wie gewohnt mit dem Zug, sondern nehme das Fahrrad zur Arbeit. Die Natur, die Bewegung, der Wechsel der Umgebung – all das inspiriert mich. Ich nehme Details wahr: Gebäude, Lichtstimmungen, Menschen. Das gibt mir neue Energie und macht mir wieder mehr Lust zu arbeiten.
Auch viele Teilnehmende der Umfrage gaben an, dass sie ihre kreativsten Momente oft auf Reisen oder unterwegs erleben. Solche Abweichungen vom Alltag oder ein Wechsel der Umgebung holen uns aus dem Autopilot-Modus heraus. Der Kopf bekommt wieder mehr Freiraum, die Gedanken fangen an zu wandern – und genau das öffnet die Tür für neue Ideen.
Man muss nicht immer weit reisen. Manchmal reicht schon ein Umweg, ein anderer Arbeitsweg oder ein neues Café, um frische Impulse zu bekommen.

Analoge Momente in der digitalen Welt
In einer immer digitaleren Welt sollte man das Analoge nicht verlieren. Handgeschriebene Notizen, Skizzen oder To-do-Listen haben einen ganz anderen Charakter als digitale Tools – sie sind greifbar, persönlicher und oft nachhaltiger. Viele Studien belegen: Was man von Hand aufschreibt, kann man sich besser merken. Auch in der Umfrage zeigt sich: Über ein Drittel der Teilnehmenden halten ihre Ideen am liebsten (oder zumindest teilweise) analog fest.
Ich selbst habe vor zwei Monaten damit begonnen, ein kleines Heft immer bei mir zu tragen. Darin halte ich Geistesblitze, schöne Gedanken oder inspirierende Beobachtungen fest. Seit ich das tue, fühlt sich mein Kopf freier an – ich weiss, dass nichts verloren geht. Gleichzeitig hilft mir das Schreiben dabei, mich besser zu konzentrieren. Sobald etwas aufgeschrieben ist, kann ich den Moment wieder bewusst wahrnehmen, ohne das Gefühl, etwas festhalten zu müssen.
Im Vergleich dazu hat das Digitale durchaus Schwächen: Ideen und Aufgaben gehen in Apps oft unter, verschwinden in langen Listen oder geraten zwischen anderen Inhalten in Vergessenheit. Push-Nachrichten, ständiger Zugriff und Reizüberflutung machen es nicht einfacher, den Überblick zu behalten. Das Analoge hingegen ist da, wenn man es braucht – ganz ohne Ablenkung. Es fordert keine Interaktion, es lädt ein zur Ruhe.
Wer Inspiration ernst nimmt, sollte ihr einen festen Platz geben. Und manchmal ist dieser Platz ganz einfach: ein Notizbuch in der Tasche.
Dies ist natürlich meine persönliche Erfahrung. Inspiration ist etwas sehr Individuelles – sie zeigt auch, wie man die Welt wahrnimmt. Deshalb kann es gut sein, dass dir ganz andere Methoden besser gefallen oder besser funktionieren.

Die Kunst der Pause
In diesem Abschnitt geht es um das bewusste Inspirieren. Man sollte sich Inspiration nicht einfach nur «holen» wollen, sondern ihr gezielt Raum geben. Wie schon öfter erwähnt: Dein Kopf braucht Platz und Ruhe, um überhaupt etwas aufnehmen zu können. Und genau dafür sind Pausen da.
Oft denken wir, Inspiration käme beim Machen – doch manchmal braucht sie genau das Gegenteil. Eine bewusste Pause kann Wunder wirken, wenn der Kopf voll ist oder sich alles blockiert anfühlt. In solchen Momenten hilft es, ganz gezielt loszulassen.
Man muss die Langeweile aushalten können. Und das ist gar nicht so leicht in einem Alltag, in dem ständig etwas piept, blinkt oder erledigt werden muss. Aber genau in diesen stillen Momenten passiert oft etwas im Hintergrund: Gedanken sortieren sich, neue Ideen tauchen auf.
Auch in der Umfrage gaben viele an, dass sie am kreativsten sind, wenn sie entspannt sind – ob beim Spazieren, beim Nichtstun oder einfach unterwegs. Das zeigt: Unser Gehirn arbeitet weiter, selbst wenn wir nichts «leisten».
Pausen sind kein Unterbruch – sie sind ein stiller Teil des kreativen Prozesses. Und manchmal der wichtigste.
Digitale Inspiration
Auch wenn ich ein grosser Fan vom Analogen bin – digitale Plattformen wie Pinterest, Cosmos oder Instagram können unglaublich inspirierend sein. Der Vorteil: Man hat eine riesige Vielfalt an Eindrücken, Stilen, Gedanken und Formaten direkt zur Hand. Ob visuell, konzeptuell oder emotional – man findet fast zu jedem Thema kreative Anregungen.
Aber: Der Unterschied liegt in der Nutzung. Nur planlos durchzuscrollen bringt oft wenig. Viel hilfreicher ist es, digitale Inspiration gezielt zu nutzen. Zum Beispiel:
- eigene Boards auf Pinterest zu bestimmten Themen oder Stimmungen anlegen
- Screenshots sortiert abspeichern und später reflektieren
- mit Tools wie Cosmos tägliche Inspirationen bewusst auf sich wirken lassen
- Instagram als visuelles Archiv nutzen – mit gespeicherten Posts, nicht nur Likes
Ich selbst nutze Cosmos fast täglich. Was ich daran besonders schätze: Ich kann dort alles speichern – von Bildern über Instagram-Posts bis hin zu Zitaten aus dem Internet. Es ist wie ein persönliches, digitales Ideenarchiv.
In der Umfrage war Social Media – insbesondere Pinterest, YouTube und Instagram – eine der meistgenannten Inspirationsquellen. Das zeigt: Digital kann sehr wohl inspirierend sein, wenn man es richtig nutzt.

Meine Top 5 Alltagstipps
Inspiration lässt sich nicht erzwingen – aber man kann gute Bedingungen schaffen, damit sie eher auftaucht. Hier sind fünf einfache Tipps, die mir im Alltag helfen, offen und inspiriert zu bleiben:
1. Routinen bewusst durchbrechen
Immer denselben Arbeitsweg? Dann nimm mal das Fahrrad statt den Zug, geh zu Fuss oder steig eine Station früher aus. Kleine Veränderungen im Alltag wirken oft wie ein frischer Wind für den Kopf.
2. Inspirationen sofort festhalten
Ideen sind flüchtig. Wenn dir etwas einfällt oder auffällt: Schreib’s auf – am besten in ein kleines Notizbuch, das du immer dabeihast. So bleibt der Kopf frei und du verlierst keine Geistesblitze.
3. Inspiration nicht nur konsumieren, sondern bewusst nutzen
Plattformen wie Pinterest, Cosmos oder auch Instagram sind tolle Quellen – aber scrollen allein reicht nicht. Lege dir z. B. thematische Sammlungen an oder nutze Screenshots gezielt weiter.
4. Digitale Ablenkung reduzieren
Push-Nachrichten aus, Social Media bewusst nutzen. Oft hilft es, sich eine bestimmte Zeit für digitale Inhalte zu nehmen – und sie nicht ständig nebenbei laufen zu lassen.
5. Pausen zulassen – auch ohne Zweck
Nicht jede freie Minute muss «produktiv» sein. Langeweile aushalten können, Tagträumen, in die Luft schauen – genau dort entsteht oft Raum für neue Ideen.
Fazit: Inspiration als Gewohnheit
Inspiration ist kein Zufall. Sie taucht nicht einfach irgendwann auf, sondern entsteht durch viele kleine Entscheidungen im Alltag. Durch bewusste Pausen, durch offene Augen, durch das Festhalten von Gedanken – und manchmal auch einfach durch das Fahrrad statt den Zug.
Ich habe in den letzten Monaten gemerkt, wie sehr mich das bewusste Sammeln von Ideen verändert hat. Mein kleines Heft begleitet mich überallhin, und oft reicht ein kurzer Gedanke, ein Zitat oder ein Bild, um später eine neue Idee daraus entstehen zu lassen. Auch digitale Tools wie Cosmos helfen mir dabei, den Überblick zu behalten – nicht durch ständiges Scrollen, sondern durch gezielte Sammlung und Struktur.
Was ich besonders spannend fand: Die Ergebnisse aus der Umfrage zeigen, dass viele Menschen ähnliche Erfahrungen machen. Ein Drittel fühlt sich im Alltag manchmal uninspiriert. Viele finden ihre Kreativität in der Natur, unterwegs oder dann, wenn sie gerade nicht produktiv sein müssen. Und die meisten nutzen eine Mischung aus digitalen und analogen Methoden – ganz so wie ich auch.
Inspiration ist etwas sehr Persönliches. Es gibt keinen «richtigen» Weg, aber es lohnt sich, den eigenen zu finden. Und vielleicht fängt alles damit an, ein wenig mehr Raum zu schaffen – für Gedanken, für Langeweile, für neue Impulse.
Denn wer der Inspiration einen Platz gibt, wird sie auch öfter treffen.
Über den Autor:
Luis Shaw arbeitet als Interactive Media Designer bei Snowflake Productions GmbH. Er interessiert sich für Gestaltung, Fotografie und neue Medien. Er beschäftigt sich gerne mit inspirierenden Methoden und Plattformen.